Porsche P1 oder nicht P1!
Vorgestern erst habe ich die Geschichte zu dem romantischen Scheunenfund des Porsche P1 geschrieben - heute schon sieht die Geschichte etwas anders aus. Deutlich weniger romantisch.
Auf meinen Blogeintrag „Der erste Porsche der Welt - der P1" hat mir der äußerst renommierte österreichische Sachverständige für historische Fahrzeuge Karl Eder geschrieben:
Hallo Eugen,Â
 Â
da wird ja medial eine tolle „G'schicht" über die wundersame Auffindung in einer Scheune aufgetischt…Â
 Â
Das Fahrzeug war zumindest bis 2009 im Besitz des Technischen Museums in Wien und in einem Depot abgestellt und  zum Tausch freigegeben,  da das TMW ein wesentlich kompletteres Exemplar des gleichen Fahrzeuges besitzt -  besonders die elektrische Steuerung („Controller") ist dort vollständig erhalten.
Vermutlich hat später ein Zwischenbesitzer (nach dem TMW) das "P1" eingeschlagen, weil 2009 die Rad-Mutter (siehe Bild) noch „blank" war.Â
Ich durfte im Herbst 2009 im Auftrag des TMW die Bewertung des Fahrzeuges vornehmen, d.h. ich kann meine Behauptungen mit Bildern und Dokumenten belegen.Â
 Â
Mit besten OldtimergrüßenÂ
 Â
Ing. Karl Eder
Beigelegt hat der Karl Eder seinem Schreiben die nachfolgenden beiden Fotos, wo deutlich ersichtlich ist, dass im Jahr 2009 das Kürzel „P1“ auf der Rad-Mutter noch nicht eingeschlagen war.
Also, wie es scheint, zum einen kein Scheunenfund und auch noch nachträglich mit dem Kürzel „P1“ (steht möglicherweise für Plagiat 1 :-) historisch verfälscht.
Was können wir aus dieser Geschichte mitnehmen: Das Porsche Museum ist aus vielerlei Gründen bestimmt einen Besuch wert - das Technische Museum in Wien aber mindestens ganz genauso, immerhin gibt es dort dann auch das komplettere Exemplar dieses Egger-Lohner Elektromobils zu sehen.
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