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17. Feb 2014 94

Aflenzer Winterclassic V014 - angekommen!

So eine Winterrallye dauert 2 Tage, geht dabei über ca 740 Kilometer und etwa 25.000 Höhenmeter - und am Ende gewinnen die Brüder Pungersek.
Mit dabei der Bernhard als Fahrer und ich als Navigator in einem Opel C Commodore Caravan - und das ist neu und hat Premierencharakter. Zumindest für uns. So kam es dann auch, dass wir die Rallye schon beim Start, oder zumindest am ersten Tag, gewinnen wollten. Leider konnte ich aber die Straßenkarten im Roadbook nicht so schnell lesen, wie der Bernhard den Wagen steuerte - mein Finger auf der Karte fuhr also der Realität hinterher. Und das führte Anfangs leider zu kleinen navigatorischen Unsicherheiten und auch kleineren Fehlleistungen - falsch abgezweigt an der richtigen Stelle, oder richtig abgezweigt an der falschen Stelle, und so. Aber niemals geradeaus in der Kurve, oder abgebogen auf der Geraden - also wirklich lediglich ein navigatorisches Problem, welches wir mit fortlaufender Rallye immer besser in den Griff bekamen.
Tag 1 führte bis weit in die Nacht hinein - und da waren sie dann wieder, die navigatorischen Unsicherheiten, welche wir schon glaubten im Griff zu haben. Aber das Kartenfahren, mit Orientierung am Gelände, wird etwas schwieriger, wenn kein Gelände mehr zu sehen ist. Die Karte zeigt ein Haus links - aber wenn da gerade keiner zuhause ist und deshalb kein Licht brennt, weißt du nicht ob da nun ein Haus war oder nicht. Auch Marterln sind bei Dunkelheit nicht mehr auszumachen, wenn die Kerze schon vor langem erloschen ist. Zum Glück hat es sich da ergeben, dass wir uns an das Schweizer Team Hübner & Pierre, die mit einem wunderschönen Ford Cortina Lotus sehr beherzt und beeindruckend flott unterwegs waren, anhängen konnten. Ich kann mir deren fahrerische und navigatorische Leistung nur damit erklären, dass die Straßenverhältnisse in der Schweiz vielleicht generell so sind - dunkel, kurvig, bergauf bergab. Jedenfalls waren die Cortina Rückleuchten für uns gut sichtbar, und Bernhard gefiel es sichtlich das Tempo der beiden zu halten. Ich musste bei der Navigation nicht mehr voraus denken, sondern es reichte mit zu denken - und so konnten wir sogar den ein oder anderen Navigationsfehler der beiden rechtzeitig erkennen, und unsere Skepsis mit Licht signalisieren. Und uns auf diese Weise auch ein wenig für das Vorausfahren revanchieren - eine wechselseitige Einladung auf flaschenweise Rotwein folgte später im Ziel, in der Gaststube des Hotel Karlon. Das Hotel Karlon ist übrigens an beiden Tagen Start und Ziel sowie Rallyebüro der Aflenzer Winterclassic. Das macht schon aus ernährungstechnischer Sicht Sinn - ob es taktisch klug ist am Abend dem Rotwein derart und mit Ausdauer zuzusprechen, darf hinterfragt werden. Aber das ist eine andere Geschichte. Und wir konnten ja am nächsten Tag (eigentlich war's der selbe) ein paar Minuten länger schlafen, da nicht nach Startnummer, sondern mittels Regrouping nach Ergebnis des ersten Tages gestartet wurde. Und wieder erwarten, waren wir doch nicht ganz vorne mit dabei.
Tag 2 startete um 9 Uhr wieder im Minutentakt. Und für uns um 9:37 - da hatten wir also bei 50 Startern doch ein paar hinter uns gelassen. Im Zusammenspiel von Fahrer und Navigator war auch eine deutliche Lernkurve zu bemerken. Von nun an funktionierten wir als Team - präzise und unerschrocken, selbstsicher und selbstbestimmt. Wir brauchten den Cortina nicht mehr. Und das war gut so, den die beiden Schweizer Freunde sind leider mit einem Schaden an der Lichtmaschine ausgeschieden. Insgesamt ging es uns an diesem zweiten Tag sehr gut - keine nennenswerten navigatorischen Fehler, und auch die Wetungsprüfungen richtig eingestoppt, den Tripmaster gestellt und brav gefahren. Gegen Ende ging leider der Sprit zur Neige, und wir mussten eine Tankstelle suchen. Das hat uns gut und gerne eine halbe Stunde gekostet - aber wir hatten noch den Pogusch vor uns, und wenn uns da der Sprit beim Wirtshaus Steirereck ausgeht, kann uns das die halbe Nacht kosten. Denn so ehrgeizig sind wir dann wieder doch nicht. Also lieber tanken, als die Versuchung herausfordern.
Im Ziel angekommen sind wir als 32. in der Gesamtwertung und als 7. (von 19) in der Klasse Bj 1980 bis 1985. Und obwohl wir nur mit Winterreifen - also ohne Spikes und Ketten - unterwegs waren, sind wir dank der guten neuen Reifen und Bernhards fahrerischem Talent und Feingefühl nirgends dagegen gerutscht und auch nirgends hängen geblieben. Nur an der Hotelbar. Aber dafür können wir die Firma Vredestein nicht verantwortlich machen.
Die Aflenzer Winterclassic ist jedenfalls eine ganz tolle Rallye die richtig viel Freude macht. Die Teilnehmer lauter coole Typen, die sich nichts pfeifen. Lauter Herrenfahrer eben - in den Schatten gestellt nur noch von den Damen die sich diese Rallye antun. Ganz so wie der Joseph, der Veranstalter der Aflenzer sagt: "... von Legenden inspiriert, von Helden gefahren".
Fotos gibts diesmal nur von der technischen Abnahme - den ab dem Start der Rallye hatte ich keine Gelegenheit mehr zu fotografieren. Ihr findet aber tolle Fotos von den offiziellen Veranstaltungs-Fotografen unter http://www.phobro.at/2014-02-15-aflenzer-winterclassic/ und unter http://www.artpho.at/aflenzer-winterclassic-2014/
Und da unser Kombi den Fotografen nicht Motiv genug war - hier noch ein paar Fotos von wieder zu Hause:
Das Gesamtergebnis könnt ihr - so es der Joseph nicht sowieso unter http://aflenzer-winterclassic.herrenfahrer.com veröffentlicht - auf jeden Fall auf der WebSite der Aflenzer Winterclassic nachlesen:
Und damit es euch nicht so geht wie unseren Schweizern im Cortina, schaut bei wichtigen Rallyes vorher bei unserem Freund und Jaguar-Clubkollegen Christian und seiner Firma Potzmann & Winkler (http://www.potzmann-winkler.at) zum Lichtmaschinen-Service.

Nachtrag:

Der Joseph hat mir nun noch per Mail 2 Fotos gesendet, welche die offiziellen Fotografen der AWC auf der Strecke von uns machten. Da oder dort haben wir es also doch vor deren Linse geschafft:
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Kommentare

rost
18. Feb 2014

Lieber Eugen!

War bei der Steirischen Winter Classic das Motto "Nur die Harten kommen durch" - fühle dich als Held, ihr habt die Aflenzer bezwungen!

Gratulation!

Stephan + Michi

eugen
19. Feb 2014

danke für die Gratulation. Wir hatten zum Glück recht anfängerfreundliche Wetterbedingungen - sonnig und trocken, mit bester Sicht. Die Verbindungsetappen waren daher alle ganz ohne Problem zu fahren, und nur abseits der normalen Straßen war Schnee und Eis. Da allerdings auch so, dass wir alles mit den Winterreifen durchfahren konnten. Wir waren daher nicht den Tiefschnee-Strapazen von ständigem Ketten rauf und runter ausgesetzt. Also keiner verschärften Bedingungen. Hat großen Spass gemacht, war auch fordernd und anstrengend, aber gut bewältigbar.
LG ;-) eugen

Guenther
19. Feb 2014

Gratuliere zur sensationellen Leistung, Eugen, war sicher recht anstrengend - mir tut schon beim Lesen das Kreuz furchtbar weh... :-)

LG
Günther

eugen
19. Feb 2014

Servus Günther,
danke auch für deine Gratulation. Mit dem Kreuz gab es dank bester Recaro Sitze keine Probleme. Aber von der Konzentration war es schon ganz schön fordernd. Aber das machte großen Spass.
;-) eugen

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